Der Liemershof als Partner der KITA Hötensleben
12.11.2019
Landwirtschaftliche Bildung im Vorschulalter auf dem Liemershof
Es ist zu einer schönen Tradition geworden: jedes Jahr im Herbst besuchen uns die Vorschulkinder aus der KITA Wirbelwind aus Hötensleben. Hier einige Eindrücke aus den vergangenen Jahren:
Es ist zu einer schönen Tradition geworden: jedes Jahr im Herbst besuchen uns die Vorschulkinder aus der KITA Wirbelwind aus Hötensleben. Hier einige Eindrücke aus den vergangenen Jahren:
Von spielenden Schweinen und Strom aus weißen Kabeln
In Matschehosen und Gummistiefeln entdeckten zehn Kinder der Maxigruppe der KITA Wirbelwind aus Hötensleben gemeinsam mit ihren Erzieherinnen Annette Ahrend und Adelheid Ohnesorge den Liemershof. Der auf der Anhöhe zwischen Ohrsleben und Hötensleben gelegene Betrieb lud die Kinder ein zu einem Erlebnistag, an dem sie einen neugierigen Blick in die konventionelle Landwirtschaft in ihrer Region werfen konnten.
Bereits in der ganzen Woche war das Schwein ein Thema im Kindergarten. Da wurde gebastelt, gesungen und so ganz nebenbei eine Menge über die Lebensweise von Schweinen erzählt. Und so wundert sich der Geschäftsführer Henning Köcher, wie viel die Kinder schon über die Ernährung der Borstentiere zu berichten wissen. Da macht das Anrühren des Futterbreis aus Wasser, Kartoffeln, Mineralien, Mais- und Gerstenschrot sowie Raps- und Sojaextraktionsschrot besonders großen Spaß. Die Knirpse leisten echte Muskelarbeit und bestaunen im Anschluss in der modernen Futterküche die riesigen Quirle, die für die Schweine im Liemershof-Stall den Futterbrei rühren. „Fast wie bei unserem Olli in der Küche, nur in ganz groß!“, meint Ashley fasziniert. „Das riecht ein bisschen wie Kartoffelsuppe, sieht aber nicht ganz so lecker aus“, ergänzt Ole und grient verschmitzt.
„Na, dann wollen wir mal sehen, ob es den Schweinen schmeckt.“ Alexander Düsing ist Teamleiter auf dem Hof und begleitet die Kindergruppe zu einem Schaufenster in das Stallinnere. Dort haben die Kinder die Möglichkeit, eine Schweinegruppe beim Fressen, Spielen und Schlafen zu beobachten. „Guckt mal, wie neugierig sie sind. Die Ohren sind aufgestellt und sie kommen sofort zu uns.“ Ein Kind stellt mutig die Frage: „Und was passiert mit der ganzen Kacka?“ Alexander Düsing weiß auch hierauf eine Antwort: „Die brauchen wir, um Strom zu erzeugen. Kommt mal mit zur Biogasanlage!“
Vor den großen runden Behältern macht die Gruppe Stopp. „Hier kommt der Strom her?“, lässt sich eine kecke Stimme vernehmen. „Also unser Strom kommt zu Hause aus einem weißen Kabel in den Fernseher!“ Ja, aber der Strom muss ja erst irgendwie gemacht werden. Die Kitakinder bekommen eine kleine Gülleprobe in eine Schüssel abgefüllt, fügen Maissilage hinzu und rühren diese Masse zusammen. Henning Köcher erklärt: „Das Pipi und die Kacka von den Schweinen ist das, was ihr hier so riechen könnt. Da drin sind winzig kleine Lebewesen – die Bakterien. Die fressen den Mais und müssen dann natürlich auch mal pupsen. Und dieses Gas hat ganz viel Energie, die wir dann hier in Strom umwandeln können, damit bei euch zu Hause der Kühlschrank läuft und die Lampen leuchten. Und die Wärme benötigen wir zum Beispiel für die Kartoffeln, die für die Schweine hier nebenan gedämpft werden. Das ist wie ein großer Kreis.“
Mit unzähligen neuen Eindrücken gingen die Hötenslebener Kindergartenkinder in ihre wohlverdiente Mittagsruhe und versprachen den Mitarbeitern, viele bunte Bilder von den großen Maschinen und den spielenden Schweinen zu malen und an den Liemershof zu senden.